
Regionaldekan Georg Englmeier spendet der Einrichtung und den Personen, die hier wohnen und arbeiten, den kirchlichen Segen
Als Höhepunkt der Feierstunde galt die Segnung, die Regionaldekan Georg Englmeier vornahm. Der Geistliche bezeichnete die drei Pflegestätten in Mais und Neukirchen b. Hl. Blut als sinnvolle Einrichtungen für die Pfarrei und die Kommune und verwies auf die bekannte Geschichte von den Spuren. So spannte er den Bogen zu den Bewohnern, die ebenfalls getragen werden. Dieses Haus wird Frauen und Männer beherbergen, die den Herbst des Lebens angetreten und auf Hilfe angewiesen sind. Er wünschte der Leitung der Seniorenwohngemeinschaft Geduld, Ausdauer und Liebe, um den Menschen Geborgenheit zu vermitteln und dass ihre Arbeit zum Segen gereiche.
Vizebürgermeister und Vorstand Markus Müller rezitierte im lichtdurchfluteten Pavillon über dem Sparkassengebäude die Realisierung des Projekts und blendete auf die ersten Bemühungen um ein Seniorenwohnheim vor knapp zehn Jahren zurück, die dann aber im Sande verliefen. Trotzdem beschäftigte die Initiatoren weiterhin der Gedanke einer vergleichbaren wohnortnahen Unterbringung der Senioren in der Gemeinde, obwohl die großen Pflegeheime schwerpunktmäßig im östlichen Landkreis angesiedelt sind. Nachdem das Bayerische Sozialministerium die Möglichkeit geschaffen hatte, ambulant betreute Seniorengemeinschaften zu installieren und mehrere Gespräche mit Staatssekretär Markus Sackmann geführt wurden, brachte eine Umfrage an die Neukirchner Bürger nach zahlreichen Willensbekundungen die nötige Motivation um eine Genossenschaft zu gründen. Binnen acht Wochen fanden sich im Juli 100 Gesellschafter und legten 280.000 Euro auf den Tisch. Diese Tatsache zeugte von einer positiven Einstellung der Bevölkerung. Und bereits nach einem halben Jahr konnte dieses Vorhaben realisiert werden. Markus Müller richtete auch Dankesworte an Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler, die Sozialhilfeverwaltung im Landratsamt um Herrn Breu und Herrn Rettinger, die AOK-Pflegekasse mit Frau Adelhart und Herrn Mückl, an Heidrun Sindilariu vom „Pflegestützpunkt“ sowie an die Marktgemeinde Neukirchen. Lobende Worte fand er für den Hausherrn und Architekten Ludwig Pongratz nicht zuletzt wegen seiner Aufgeschlossenheit gegenüber dem Brandschutz und einer ausladenden Fluchttreppe. Der Erfolg dieser Pflegestätte wird maßgeblich vom Einsatz von Annemarie Windmaißer und ihrem Team abhängen, die eine 24-Stunden-Betreuung gewährleisten. Da auch der erste Bürgermeister Josef Berlinger als Aufsichtsratsvorsitzender ins Boot geholt wurde, bekommt diese neue Einrichtung einen offiziellen Charakter und bekundet die Tatsache, dass die Gemeinde voll und ganz dahinter steht. Auch Ehrenamtliche dürfen sich gerne einbringen.

Architekt Ludwig Pongratz übergibt den symbolischen Schlüssel an Gisela Koller
Nach dem Weiheakt überreichte Ludwig Pongratz den symbolischen Schlüssel an die Sprecherin der Senioreneinrichtung Gisela Koller. Der Hausherr informierte detailliert, dass in zehn Einzelzimmern und einem Doppelzimmer auf zwei Etagen zwölf Personen untergebracht werden können. Großzügige Pflegebäder, die Ausstattung mit TV und Notrufsystem oder ein videoüberwachter Hauseingang garantieren ein angenehmes Erleben und versorgt werden über den Dächern von Neukirchen b. Hl. Blut. Die umlaufenden Glasfronten ermöglichen den Bewohnern einen Blick in alle Richtungen des Hohenbogenwinkels und vielleicht sogar auf ihr früheres Zuhause. Dann ließ Architekt Pongratz Blumen sprechen und entschädigte für die akustischen Unannehmlichkeiten während der Bauphase.
In seinem Grußwort bezeichnete Bürgermeister Josef Berlinger die Seniorenwohngemeinschaft als eine Vorzeigeeinrichtung im Landkreis und würdigte die angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten, besonders aber dankte er den ehrenamtlichen Vorständen Johann Sperl und Markus Müller. Er erwähnte, dass hier Arbeitsplätze geschaffen wurden und wünschte dem Pflegeteam eine glückliche Hand. Für das langfristige Gelingen ist eine fachgemäße Pflege unerlässlich. Ein abschließender Stehempfang bot reichlich Gelegenheit für interessante Gespräche unter den Gästen.

Nicht nur dem Vorstandsgremium um Josef Berlinger (rechts), Johann Sperl (links) und Markus Müller (5.v.r.) liegt der Erfolg der Seniorenwohngemeinschaft sehr am Herzen. Mit im Bild Maria Sperl, Franz Wellisch, Ludwig und Petra Pongratz und Pfarrer Georg Englmeier (v.l.n.r.)

Über den Dächern von Neukirchen b. Hl. Blut fühlen sich die Senioren sichtlich wohl