
Zweiter Bürgermeister und Agenda-Beauftragter Markus Müller konnte am Mittwochabend zu dieser Auftaktveranstaltung im Gasthof „zur Linde“ fünfzig Unternehmer und Gewerbetreibende begrüßen. Er wertete diese positive Resonanz als gute Startvoraussetzung und hieß den stellvertretenden Bürgermeister Uli Neumeyer, sowie Hans Sperl in besonderer Funktion als einen der „Vorväter“ dieser Bewegung vor dreizehn Jahren herzlich willkommen. Markus Müller bezeichnete die Wirtschaftskraft als eine dauernde Aufgabe auch in der Marktgemeinde und erläuterte das Vorhaben der Agenda, die durch verantwortungsbewusstes Wirtschaften entstand und vor acht Jahren auch in Neukirchen aufgegriffen wurde. Er eruierte zum Einstieg die derzeitige Situation, wobei Neukirchen b. Hl. Blut im Wettbewerb mit den Nachbargemeinden und Städten steht. Viele Produkte werden auswärts gekauft, die man bei gleicher Qualität und identischem Preis auch im eigenen Ort erwerben könnte – sei es aus Unwissenheit, fehlendem Bewusstsein oder anderen Gründen. Dadurch wandert eine Menge Kaufkraft ab. Der demographische Wandel zeigt, dass die Bevölkerung in der Summe abnimmt, jedoch eine höhere Lebenserwartung aufweist. Dieses Defizit an Kindern merkt man nicht nur in der Schule und Ausbildung; es reicht hin bis zu den Anforderungen älterer Mitbürger, die ein anderes Kaufverhalten an den Tag legen. Der zahlenmäßige Schwund an Menschen spiegelt sich auch in weniger Betrieben wider, wobei es im Besonderen für die Dörfer schwieriger ist als früher. Wenn man sich dagegen wehren will, muss man in der Zukunft besser zusammenarbeiten, gemeinsame Ideen entwickeln und umsetzen, so wie dies die sechs Neukirchner Schmankerlwirte beispielgebend in den vergangenen Jahren umgesetzt haben. Innovativ zu sein steht als Synonym für „etwas anders und etwas anderes anzubieten“. Hier kann man mit Sicherheit aus dem Potenzial der klugen Köpfe schöpfen. Mit dem Einholen von diversen Referenten könnte man über den Tellerrand hinausblicken. Stärken und Schwächen der Wirtschaft wurden von den anwesenden Teilnehmern sondiert und förderliche Ideen notiert. Eines stellte der Redner klar: „Man wird mit diesem Abend nicht die Welt verändern oder den Umsatz eines Betriebes verdoppeln, jedoch wird insgesamt im Hintergrund das Bewusstsein der Unternehmer gestärkt und gefördert“. Das Ziel dieser Bewegung ist die Bevölkerung oder Gäste gezielt anzusprechen und somit auch Kunden aus den Umlandgemeinden zu gewinnen. Dankenswerterweise hat sich Roland Altmann, der Leiter des Raiffeisenfachmarktes, bereit erklärt den Arbeitskreis zu leiten. Dazu gehört auch eine Portion Glück wie sich in der Vergangenheit herausstellte, zumal schon vor Jahren versucht wurde etwas Vergleichbares zu gründen.