bayerischer wald 

In regelmäßigen Abständen finden imWallfahrtsmuseum

Wallfahrtsmuseum von Neukirchen b.Hl.Blut

interessante Sonderausstellungen statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 - 12 und 13 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 10 -12 und 13 - 16 Uhr.
Sonderöffnungszeiten:
Faschingsdienstag v. 9 - 12 Uhr, Karfreitag v. 10 - 12 Uhr, Allerheiligen, 1. November von 10-12 Uhr
Heiligabend, 24. Dez. von 10-12 Uhr, Silvester, 31. Dez. von 10-12 Uhr,
ab 1. Nov. bis 15. Dezember > montags von 10-12 Uhr, di-fr von 9-12 und 13-17 Uhr geöffnet, sa+so geschlossen

„Brücken bauen“ – grenzüberschreitende Aktivitäten

Das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut zeigt von Anfang Mai bis August eine umfangreiche Präsentation über die vielfältigen Kontakte zu tschechischen Einrichtungen und Vereinen seit der Grenzöffnung. Anlass ist der 99. Deutschen Katholikentag unter dem Motto „Mit Christus Brücken bauen“, der von 28. Mai bis 1. Juni in Regensburg stattfinden wird; die Katholikentags-Wallfahrt wird dabei am 31. Mai in Neukirchen Gläubige aus Böhmen und Bayern zusammenführen.

Grenzüberschreitende AktivitätenDie über 30 Ausstellungsfahnen belegen die zahlreichen Verbindungen, die seit 1990 über die Grenze entstanden. Im Aktionsbündnis „Künisches Gebirge“ haben sich 12 Gemeinden beiderseits der Grenze zusammengeschlossen. Die Marktgemeinde Neukirchen b. Hl. Blut betreibt eine Partnerschaft mit der Stadt Nýrsko/Neuern. Der Pfarrgemeinde Neukirchen arbeitet mit der Pfarrei Klatovy/Klattau zusammen. Die Feuerwehren der Marktgemeinden Neukirchen und Eschlkam treffen sich zu Übungen und Besprechungen mit der Neuerner Feuerwehr. Seniorengruppen machen Ausflüge in das jeweilige Nachbarland. Die Kindergärten statten sich gegenseitig Besuche ab. Viele Musikgruppen aus Böhmen sind mittlerweile in Neukirchen b. Hl. Blut aufgetreten, etwa im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur im Schloss“ oder bei Ausstellungseröffnungen im Museum. Die Gläubigen aus dem benachbarten Chodenland kommen jährlich als große Pilgergruppe zur Neukirchener Wallfahrtskirche. Die Neukirchener wallfahrten umgekehrt nach Loučim/Lautschim und beteiligen sich an der Reiterwallfahrt nach Uhliště/Kohlheim. An Neukirchen b . Hl. Blut führt auch der Abschnitt des Jakobswegs von Prag nach Regensburg vorbei; ein Arbeitskreis hat die Stationen des „Bayerisch-Böhmischen Brünnl-Wallfahrtsweges“ zusammengestellt, der Autofahrer, Radfahrer und Wanderer zu elf Kirchen und Kapellen mit Quellwasserkult führt. Für Wanderer und Skilangläufer sind Wege über die Landesgrenze ausgearbeitet. Das grenzüberschreitende Wallfahrts-, Begegnungs- und Umweltbildungszentrum beim Franziskanerkloster Neukirchen b. Hl. Blut ist Treffpunkt für Gruppen und beliebter Veranstaltungs- und Tagungsort. Im Wallfahrtsmuseum wurden bisher etwa 30 zusätzliche Ausstellungen aus tschechischen Museen präsentiert; umgekehrt war auch das Wallfahrtsmuseum mehrfach in verschiedenen Häusern im Nachbarland zu Gast. Höhepunkt war dabei zweifellos die Ausstellung „Zurück nach Europa – Als der Eiserne Vorhang brach“ mit Fotografien von Haymo Richter im Hauptgebäude des Nationalmuseums Prag am Wenzelsplatz. Wegen der intensiven grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Projekten, Tagungen und Ausstellungen wurde das Wallfahrtsmuseum bereits mehrfach mit Kulturpreisen ausgezeichnet.

Die Präsentation blickt mit zahlreichen Fotos auf diese vielen Zusammenkünfte und Ereignisse zurück; in mehreren Vitrinen zeigt das Museum Exponate aus dem Depot zum Themenbereich Böhmen.

Chodenwallfahrt



Faszination Böhmerwald (27. Oktober - April 2014)

Faszination Böhmerwald –

Fotografien von Jan Kavale

 

Die neue Ausstellung im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut präsentiert sehenswerte Aufnahmen des bekannten Fotografen Jan Kavale mit Landschafts-Motiven aus dem Böhmerwald.

Jan Kavale, im Landkreis Klatovy/Klattau geboren, begann mit fünfzehn Jahren zu fotografieren; mit der Leica, die er von seinem Vater erhalten hatte. Seit 1975 ist er Mitglied des Fotoklubs in Sušice. Er nahm an Fotowettbewerben teil, auch an überregionalen und den damit verbundenen Ausstellungen. Jan Kavale arbeitete mit den Fotoapparaten Praktica, Pentax, Fuji, Yashica und Flexareta. Anfang der 1990er Jahre begann er für die Firma Fotorisk zu fotografieren und arbeitete vor allem mit JSP-Country, Sušice, zusammen. Gemeinsam gaben sie etwa 300 Ansichts-karten, vorwiegend aus dem Böhmerwald, sowie Kalender und Flugblätter aller Art heraus. Seit 1999 ist der Autor selbständig und begann eine eigene Bücherreihe zum Böhmerwald mit verschiedenen Schwerpunkten herauszugeben: Gewässer, Blütenzeit, Landhäuser, Bäume und Wälder, „Der Böhmerwald aus der Vogelschau“ und „Der  Böhmerwald wie gemalt“. Zurzeit bereitet er den Bildband „Moldau“ vor. Zusammen mit dem Wanderer und Schriftsteller Libor Chvojka gab er Reisebücher über Nordamerika, Neuseeland, Tasmanien und das Reich der Inkas heraus.

Fotos von Jan Kavale zieren zahlreiche Bücher und wurden in prestigeträchtige Publikationen aufgenom-men. Die Fotos des Böhmerwaldes repräsentierten die Tschechische Republik bei der Expo-Ausstellung in Tokio und bei Tourismus-Messen. Seit 2004 arbeitet er mit dem Verlag RegionAll in Pilsen zusammen. Seit 2004 arbeitet der Autor ausschließlich mit Digitaltechnik, vorzugsweise mit dem Fotoapparat Canon EOS 50D. Alljährlich stellt er seine Arbeiten in der Region aus, seine Buchreihe kann man in allen Buchhandlungen und Infozentren im Böhmerwald erwerben.

Eine sehenswerte Ausstellung von 27. Oktober 2013 bis April 2014.

 

 

Land- und Forstwirtschaft im Böhmerwald (April 2013 - 27.04.2014)

Historische Fotografien aus der Sammlung Zdeněk Roučka

2011 wurde im Wallfahrtsmuseum in Neukirchen b. Hl. Blut die erfolgreiche Ausstellung „Ausflug in den Böhmerwald“ mit historischen Fotografien präsentiert. Die einzigartigenLand- und Forstwirtschaft in Böhmen Aufnahmen stammen aus dem umfangreichen Archiv des Pilsener Journalisten und Publizisten Zdeněk Roučka, der mit großem Erfolg mehrere Bildbände über den Šumava (Böhmerwald) herausgegeben hat. Die Bücher „Damals im Böhmerwald“ (2004), „Durch den Vorkriegsböhmerwald“ (2006) und „Der Böhmerwald des Karel Klostermann“ (2008) fanden sowohl bei den tschechischen als auch bei deutschen Lesern großen Anklang. Aufgrund der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Museum des Marktes Neukirchen b. Hl. Blut wurde beschlossen, als weitere Aktion eine neue Ausstellung zusammenzustellen. Thematisiert werden dieses Mal Landwirtschaft und Forstwirtschaft. Die Ausstellung wird ab 30. April 2013 präsentiert. Zdeněk Roučka ist kein klassischer Sammler alter Fotografien und Ansichtskarten im Original, sein großes Archiv bewahrt die Bilder in digitaler Form. Über zehn Jahre lang hat er Aufnahmen aus privaten Sammlungen, Museen und verschiedenen Archiven zusammen getragen. Liebhaber der böhmischen Geschichte werden überrascht sein von der ausgezeichneten Qualität der Fotos, die mit moderner Computer-Technologie restauriert wurden. Die neue Ausstellung zu Land- und Forstwirtschaft präsentiert Fotografien vom späten 19. Jahrhundert bis zu den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie begeistert mit Aufnahmen vom beschwerlichen, aber zugleich poetischen und demütigen Leben der Böhmerwäldler. Holz, Vieh, kleine Felder, Wiesen und Wälder begleiteten das Leben der einfachen Bergbewohner und gaben ihnen nicht nur Arbeit, sondern auch Brot. Mit der neuen Ausstellung einzigartiger Fotografien aus Land- und Forstwirtschaft im Wallfahrtmuseum Neukirchen b. Hl. Blut kann sich der Besucher auf eine kleine Reise in längst vergangene Zeiten begeben, kann sich lange Zeit nehmen ...
Land- und Forstwirtschaft in Böhmen

Hinterglasbilder der Neukirchner Schule (April 2013 - 15. Sept. 2013)

Made in Neukirchen:
„Hinterglasbilder der Neukirchener Schule aus dem Chodenmuseum Domažlice/Taus“.


Neukirchener Hinterglasbild
Das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut präsentiert seit 25. April eine Ausstellung mit über 30 Hinterglasbildern aus der Sammlung des Chodenmuseums Taus. Es handelt sich um Malereien, die im 18. und 19. Jahrhundert in Neukirchen und Umgebung angefertigt wurden und die der bekannte tschechische Komponist, Pianist und Ethnograph Jindřich Jindřich (1876-1967) in seine umfangreiche volkskundliche Sammlung aufnahm. Nach seinem Tode bildete diese Sammlung den Grundstock für das Jindřich-Jindřich-Museum in Domažlice/Taus, das dem Chodenmuseum angegliedert ist und derzeit saniert wird.


Die Bilder sind der sogenannten „Neukirchener Schule“ zuzurechnen. Sie sind zum Großteil zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zu besichtigen. Die Hinterglasmaler-Werkstätten in Neukirchen b. Hl. Blut und Haibühl erreichten überregionale Bedeutung. Das Aufblühen der hiesigen Hinterglasmalerei ist in direktem Zusammenhang mit der bedeutenden Wallfahrt zum Neukirchener Gnadenbild zu sehen, die eine rege Nachfrage nach religiöser Gebrauchsmalerei mit sich brachte. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts betrieben die Malerfamilien Wittmann und Stoiber die Hinterglasmalerei vier Generationen lang. Sie entwickelten einen eigenen Malstil, der heute unter der zusammenfassenden Bezeichnung „Neukirchener Schule“ bekannt ist.

Hinterglasbild
Die Ausstellung wird im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts „made in Cham | made in Klatovy“ präsentiert, das gemeinsam vom Museumsreferat des Landkreises Cham und dem Muzeum Dr. Hostaš in Klattau/Klatovy durchgeführt wird. Das Projekt wird von der Europäischen Union als Ziel-3-Projekt gefördert und beleuchtet Geschichte und Geschichten von Spezialprodukten aus den Regionen Cham und Klattau.

Die Ausstellung kann bis 15. September besichtigt werden.

Wallfahrtsmuseum Neukirchen b.Hl.Blut
Marktplatz 10 93453 Neukirchen b. Hl. Blut
www.wallfahrtsmuseum.de

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag    9 – 12 u. 13 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag     10 – 12 u. 13 – 16 Uhr

Gudrun Linn: Historische Textilien (Okt. 2012 - 07. April 2013)

Christliche Motive, gestickt auf historischen Textilien aus der Sammlung von Gudrun Linn, präsentiert das Neukirchener Wallfahrtsmuseum ab Donnerstag, 18. Oktober 2012.

Auch die Facette der christlichen Motive aus der umfangreichen Sammlung gewährt einen Einblick in das Leben und Wirken von Mädchen und Frauen der vergangenen zwei Jahrhunderte und zeigt die Produkte fleißiger weiblicher Hände. Zur Ausbildung der Mädchen, ob zu Hause oder in der Schule, gehörte das Erlernen der verschiedenen  Handarbeitstechniken, wie schmückende Nadelarbeit, Nähen, Flicken, Stricken, Häkeln und Vieles mehr. Diese Techniken wurden an einem Mustertuch erlernt und geübt, das später als „Nachschlagewerk“ diente.

KelchAuf vielen der in Süddeutschland und Österreich entstandenen Stickmustertüchern sind christliche Motive dargestellt. Diese oft farbenfrohen Bilder und Buchstaben, auf kunstvoll mit Kreuz-, Platt- oder Stielstich bestickten Tüchern, waren die Vorlagen für das Besticken von Überhandtüchern, Wandbehängen, Altar-, Kelch-, Verseh- und Sargtüchern und Votivbildern.
Ein Verseh- oder Sterbetuch war fester Bestandteil der Aussteuer und fehlte in keinem katholischen Haushalt. Bestickte Fronleichnamstücher schmückten die Fenster frommer Bürger, an deren Häusern die Prozession vorbei ging. Auch Heiligen- und Marienbilder für den Herrgottswinkel, sowie Schutzengelbilder über dem Bett, wurden, meist nach käuflichen Vorlagen, in Gobelinstich gestickt. Diese Gobelinstickbilder fertigten Frauen auch in Heimarbeit zum Broterwerb. In vielen Haushalten war ein auf Lochkarton gestickter Haussegen zu finden. Gebete und Sprüche mit religiösem Inhalt zierten viele Wandbehänge. Die meisten der genannten Textilien waren für den Hausgebrauch bestimmt. Mädchen in Klosterschulen und Nonnen, aber auch Frauen, die der Kirche nahe standen, bestickten, mit viel Fleiß und meist mit rotem Garn, große und kleine Altartücher. In vielen Kirchen, wie auch in der Neukirchener Wallfahrtskirche, sind wunderbare gestickte Votivbilder zu sehen. Nicht zu vergessen die prachtvoll bestickten Kirchengewänder.

Jesukind

Gudrun Linn, Fachlehrerin für Textilarbeit, sammelt seit über 40 Jahren historische Textilien.

HerzDas Interesse für dieses Sammelgebiet wurde früh geweckt, durch zwei Stickmustertücher aus dem zaristischen Russland, die von ihrer Ururgrossmutter als Kind gestickt wurden. Während des Studiums zur Fachlehrerin für Textilarbeit wurde die Sammelleidenschaft durch das Verfassen der Facharbeit mit dem Thema „Mustertuch“ angefacht. Es gab kaum einen Flohmarkt in und um Deutschland, der nicht besucht wurde. Jetzt macht das Internet das Sammeln leichter. Die Sammlung umfasst inzwischen weit über tausend Exponate, die zwischen 50 und 250 Jahre alt sind. Fein säuberlich zwischen Seidenpapier und Mottenstrips liegen die Sammelobjekte in Mappen, Schachteln, Schubladen, Truhen und Schränken. Etliche haben aber auch, im Rahmen hinter Glas, ihren Platz gefunden.

Der Lebenstraum der Sammlerin ist es, die Sammlung in einem Museum ständig präsentieren zu können. Diesem Ziel ist sie mittlerweile sehr nahe. Im kommenden Jahr wird Gudrun Linn in Blaibach das Museum „Frauenfleiß“ eröffnen.