bayerischer wald 

In regelmäßigen Abständen finden imWallfahrtsmuseum

Wallfahrtsmuseum von Neukirchen b.Hl.Blut

interessante Sonderausstellungen statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 - 12 und 13 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage: 10 -12 und 13 - 16 Uhr.
Sonderöffnungszeiten:
Faschingsdienstag v. 9 - 12 Uhr, Karfreitag v. 10 - 12 Uhr, Allerheiligen, 1. November von 10-12 Uhr
Heiligabend, 24. Dez. von 10-12 Uhr, Silvester, 31. Dez. von 10-12 Uhr,
ab 1. Nov. bis 15. Dezember > montags von 10-12 Uhr, di-fr von 9-12 und 13-17 Uhr geöffnet, sa+so geschlossen

600 Jahre Gnadenbild in Neukirchen b.Hl.Blut

600 jahre Brunnen FotoGünther Bauernfeind   600 jahre Fahne FotoGüntherBauernfeind  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Am Samstag vor Martini 1419…“

Das Gnadenbild der Wallfahrt Neukirchen b. Hl. Blut, eine geschnitzte und gefasste Marienfigur, stammt nach der gängigen Legendenfassung aus Loučim/Lautschim in Böhmen, gut 20 Kilometer von Neukirchen entfernt. Das Jubiläumsdatum 1419 wird aus der Loučimer Legenden-Version abgeleitet. In einem „Notandum“ im „Liber memorabilium“ in Loučim/Lautschim ist unter 1772 eingetragen, dass das Neukirchener Gnadenbild früher in Loučim verehrt worden sei. Es stand in der Kirche von Loučim und sei während der Hussitenkriege entfernt und nach Neukirchen gebracht worden sein: „Frau Susanna Halada begab sich nun im Verein mit mehreren Personen auf die Suche, um einen geeigneten Platz zu finden. Sie suchten lange, bis sie auf bayerischem Boden eine alte hohle Linde entdeckten, die ihnen zu einem Versteck als geeignet erschien. Am Samstag vor Martini 1419 wurde vor der Mutter Gottes der letzte Gottesdienst gehalten.“

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Zurück nach Europa - Als der Eiserne Vorhang brach

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Grenzöffnung nach Tschechien vor dreißig Jahren – eine Foto-Dokumentation im Wallfahrtsmuseum

Das Wallfahrtsmuseum Neukirchen beim Heiligen Blut präsentiert ab 14. April bis 10. Juni 2019 eine Foto-Dokumentation aus Anlass der Grenzöffnung nach Tschechien vor dreißig Jahren.

Der Bad Kötztinger Haymo Richter hat seinerzeit wichtige Ereignisse an der Staatsgrenze mit der Kamera festgehalten: die Öffnung von Grenzübergängen, Begegnungen, Wallfahrten, Menschenketten. In der Ausstellung werden Aufnahmen gezeigt, die die Situation vor der Grenzöffnung dokumentieren; etwa eine Gruppe von Menschen, die am Schlagbaum steht und nachdenklich hinüberschaut. Die Wege gehen nicht mehr weiter, es ist das Ende der (westlichen) Welt, der „Eiserne Vorhang“ ist undurchlässig. Eine Ausstellungseinheit zeigt die frühere, gigantische Grenzbefestigung mit Zäunen, Stacheldraht und Wachtürmen – den „Eisernen Vorhang“ – und den Abbau dieser Anlagen. Die Fotografien belegen auch die Entwicklung in Tschechien, die schließlich zu Annäherung und Grenzöffnung geführt hat. Die landschaftlichen Schönheiten der tschechischen Seite des Böhmerwaldes können jetzt erwandert werden. Schließlich erinnern die Bilder an wichtige grenzüberschreitende Ereignisse und Begegnungen vor dreißig Jahren: die Öffnung der Grenzübergänge oder bedeutsame kirchliche Ereignisse. Eine sehenswerte Dokumentation der äußerlichen Veränderungen im Grenzraum, vor allem aber auch ein hautnahes Miterleben von Emotionen. Schon jetzt haben die Fotografien der Ausstellung historischen Charakter. Gerade für Jugendliche ist es kaum mehr vorstellbar, wie undurchdringlich der „Eiserne Vorhang“ war. Die ausgestellten Aufnahmen entstanden überwiegend in der Zeit von Ende des Jahres 1989, als sich im Osten die Ereignisse überstürzten, bis in das Jahr 1993 hinein. Es sind Dokumente von Ereignissen, wie sie sich nicht mehr wiederholen werden: Der Aufbruch in eine neue Zeit, die uns nach 45 Jahren wieder die vierte Himmelsrichtung öffnete.

Die Ausstellung wurde neu gestaltet; bisherige Stationen waren: Nationalmuseum Prag, Klattau, Neugedein, Grenzbahnhof Eisenstein, Handwerksmuseum Deggendorf, Westböhmisches Museum Pilsen, Rathaus Ruderting, Bad Kötzting, Furth im Wald, Loučim, Eschlkam und Schönsee.

Friede soll uns werden - Weihnachtskrippen vieler Völker

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Vom 5. Dezember 2018 bis 27. Januar 2019, verlängert bis 10. Februar 2019, zeigt das Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut Weihnachtskrippen aus den Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Auch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat mehrere Krippen aus seiner persönlichen Sammlung beigesteuert.
Unter dem Titel „Friede soll uns werden – Weihnachtskrippen vieler Völker“ erwarten den Besucher insgesamt 40 Exponate.

Krippen aus der Oberpfalz, Polen und Äthiopien

Darunter eine alpenländische Kastenkrippe mit dreidimensionaler Bergkulisse, Wurzelkrippen aus Baumrinde, Holzspänen, Moos und kleinen Ästen, Papierkrippen, gläserne Skulpturen aus der Porzellanmanufaktur Rosenthal und aus den USA. Aber auch Kurioses: „Margarinefigürchen“ - sie waren das Spielzeug der Nachkriegskinder, denn in den 1950er Jahren kam ein Unternehmer auf die Idee, seinem Margarine-Produkt Spielzeugfiguren als Werbezugabe beizulegen. Oder die kleinste Geburt Christi-Darstellung mit filigranen und dennoch detailliert ausgearbeiteten Figürchen der Heiligen, die in eine halben Walnussschale Platz finden. Eine mehr als drei Meter breite „Arnschwanger Krippe“ aus der Nähe von Cham, die aus den geschickten Händen von Alois Ochsenmeier stammt. Die Ausstellung lenkt aber auch den Blick über die deutschsprachigen Länder hinaus und zeigt unter anderem eine Krippe aus dem polnischen Krakau. Ihr Skelett besteht aus dünnen Holzstäben und Pappkarton und ist mit farbenprächtig glitzerndem Stanniol überzogen. Zu bestaunen sind auch Krippendarstellungen aus Mexiko, Peru, Guatemala, Äthiopien, Burkina Faso, Kenia oder Uganda.

Botschaft von Weihnachten ist universell

Die Kuratorin der Ausstellung und zugleich Leiterin des Fachbereichs Kunst- und Denkmalpflege im Bistum Regensburg, Dr. Maria Baumann, erklärt: "Der Titel der Ausstellung 'Friede soll uns werden' ist nicht nur eine Zeile aus einem der bekanntesten Weihnachtslieder, sondern für mich eine wichtige und leider sehr aktuelle Botschaft. Die Ausstellung soll mit Krippen vieler Völker zeigen, wie universell die Botschaft von Weihnachten ist. Die Bildsprache der Krippe wird in vielen Ländern verstanden. Jeder macht sich seine Vorstellungen davon, was in der Weihnachtsnacht passiert ist, und das ist stark geprägt von der eigenen Kultur."

Christi Geburt betrifft alle Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der selbst begeisterter Sammler von Krippen ist, betont: „Die weltweite Verbreitung der Weihnachtskrippe erklärt die Vielfalt der Formen und Typen von Weihnachtskrippen. Sie zeigen, wie das Ereignis der Menschwerdung in jedem Betrachter ein eigenes Echo findet und so auch geradezu eine Explosion an Kreativität und Gestaltungsfreude auslöst. Ich wünsche der Ausstellung viele Besucher, die die Erfahrung machen: Christi Geburt ist nicht nur ein historisch-vergangenes Geschehen, sondern es betrifft alle Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten.“

Zur Ausstellung ist auch ein Begleitheft erschienen (56 Seiten, zahlreiche Farb-Abbildungen, 5 €).

Zwiefalten und Kladruby - Bruderklöster an der Goldenen Straße und in Schwaben

Kloster ZwiefaltenKloster Kladruby Kladrau

Vor drei Jahren feierten die früheren Benediktinerklöster in Zwiefalten (Baden-Württemberg) und im tschechischen Kladruby/Kladrau ihre Gründungen vor 900 Jahren. Dem Zwiefalter Geschichtsverein gelang mit der Wanderausstellung „900 Jahre Benediktinerklöster Zwiefalten und Kladruby/Kladrau in Westböhmen 1115–2015“ der Brückenschlag ins Nachbarland. Die Ausstellung begibt sich auf eine Spurensuche nach dem christlich-benediktinischen Erbe im wieder vereinten Europa mit einem Exkurs in die Oberpfalz; eine Austellungseinheit befasst sich mit dem Kloster Reichenbach am Regen als Begräbnisort der Gemahlin Wladislav I., Richinza von Berg.
Kloster Zwiefalten wurde 1089 gegründet. Die ersten Bewohner waren zwölf Mönche und fünf Laienbrüder aus dem Kloster Hirsau (Schwarzwald). Eine erste Blütezeit erlebte das Kloster Anfang des 12. Jahrhunderts; es entwickelte sich zu einem kulturellen und religiösen Zentrum der Region. Im Rahmen der Säkularisation wurde das Kloster schon 1802 aufgelöst. Seither wird es als Krankenhaus genutzt und beherbergt heute das „Zentrum für Psychiatrie“ und ein Psychiatriemuseum.
Die Gründungslegende von Kloster Kladrau geht auf den Heiligen Wolfgang, den Regensburger Bistumspatron, zurück. Der Legende nach hatte Wolfgang auf seinem Weg nach Prag bei einer Gruppe von Waldarbeitern Rast gemacht. Er schnitzte aus einem gefällten Baum ein Kreuz, rammte es in die Erde und verhieß, an jener Stelle werde einmal der Hochaltar einer großen Kirche stehen. Die Kirche des 1115 gegründeten Klosters Kladrau wurde an dieser Stelle gebaut.
Auf das neu gegründete Kloster Kladrau in Böhmen nahm das Kloster Zwiefalten Anfang des 12. Jahrhunderts durch die Entsendung von Mönchen maßgeblichen Einfluss. Dynastische Beziehungen der gräflichen Familie von Berg, Wohltäter der Abtei Zwiefalten, bildeten die Brücke nach Böhmen. Das Kloster Kladruby wurde im Jahr 1785 im Zuge der Josephinischen Reformen aufgelöst. Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt im Stile der Barockgotik ist eines der größten Kirchengebäude in Böhmen und heute Nationales Kulturdenkmal.
Die Ausstellung untersucht die historischen Beziehungen der beiden Klöster und vergleicht beide Klosteranlagen miteinander. Nähere Informationen können dem Begleitkatalog zur Ausstellung entnommen werden.
Die Ausstellung „Die Klöster Zwiefalten und Kladruby/Kladrau. Eine Spurensuche nach dem gemeinsamen christlich-benediktinischen Erbe im wieder vereinten Europa“ kann bis 9. September 2018 im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut besichtigt werden.

Die Bildrechte liegen beim Wallfahrtsmuseum.

Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut
Marktplatz 10
93453 Neukirchen b. Hl. Blut
Telefon 09947 / 94 08 23
Telefax 09947 / 94 08 44
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.wallfahrtsmuseum.de

Verschwundene Glashütten im Bayerischen Wald und im Böhmerwald

Lambach um1900Im bayerisch-böhmischen Waldgebirge lagen durch Holzreichtum und umfangreiche Quarzvorkommen beste Voraussetzungen für die Ansiedlung von Glashütten ab dem späten Mittelalter vor. Denn Quarzsand und Pottasche sind die Hauptbestandteile des Glases. Holz lieferte außerdem die Energie für die Feuerung der Öfen und Kalk gab es in erreichbarer Nähe. Uralte Handelswege durchzogen das Waldgebirge und ermöglichten den Transport des kostbaren Gutes.

Die Geschichte der Glashütten im bayerisch-böhmischen Waldgebirge reicht zurück bis zu den Siedlungsanfängen. Die Glasmacher waren die ersten Kolonialisten im Waldgebirge. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden zahlreiche Glashütten, die die Glasherstellung zum wichtigsten Erwerbszweig machten. Anfangs wurden Butzenscheiben, Glasperlen und einfaches Hohlglas hergestellt. Später brachten die Hütten Produkte von höchster Qualität hervor, die dem bayerisch-böhmischen Glas Weltruf verliehen. Ihre größte Blüte erlebte die Glasindustrie im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Allmählich verursachten wirtschaftliche Krisen und internationale Billigkonkurrenz ein Glashüttensterben. Vom Gebrauchsgegenstand war mundgeblasenes Glas zum Luxusgut geworden, durch seine aufwändige Produktion von höchster Qualität im Gegensatz zum industriell gefertigten Glas.

Der Heimatverein d‘ Ohetaler Riedlhütte e.V. und der Kulturverein Šumavský aus Vimperk haben gemeinsam eine Ausstellung „Verschwundene Glashütten im Bayerischen Wald und im Böhmerwald“ erstellt. Diese besteht aus 22 großformatigen Roll-ups und zeigt Glashüttenstandorte aus acht Jahrhunderten, beiderseits der bayerisch-böhmischen Grenze. Die an den früheren Hüttenstandorten gefundenen Glasscherben geben Auskunft über die jeweils produzierten Glaswaren.

Grundlage der Wanderausstellung „Verschwundene Glashütten im Bayerischen Wald und im Böhmerwald“ sind die jahrelangen Bild- und Textrecherchen von Marita Haller, Hans Schopf, Růžena Váchová und Ladislav Čepička. Ermöglicht wurde die Wanderausstellung durch eine Förderung der Euregio Bayern-Böhmen.
(Text: Günther Bauernfeind M.A.)

Foto:

Die Glashüttensiedlung Lambach mit den Ossergipfeln um 1900. Foto: Marita Haller

Die Ausstellung kann von 1. Februar bis 3. Juni 2018 im Wallfahrtsmuseum besichtigt werden.

Wallfahrtsmuseum Neukirchen b.Hl.Blut

Marktplatz 10 93453 Neukirchen b.Hl.Blut

Telefon 09947 / 94 08 23

Telefax 09947 / 94 08 44

e-mail: tourist@neukirchen.bayern

Öffnungszeiten siehe in www.wallfahrtsmuseum.de

2006: Ostbayerns MZ-Museum des Jahres

2008: Kulturpreis des Bayerischen Waldvereins