bayerischer wald 

" Wallfahrten im Böhmerwald " (von Mai 2008 bis 29. März 2009)

Sonderausstellung
"Wallfahrten im Böhmerwald"

Die neue, umfangreiche Bild- und Textdokumentation über die Spuren der Wallfahrer im Böhmerwald wurde vom Heimatmuseum Dr. Hostaš Klattau zusammengestellt.

Die Ausstellung, die jetzt im Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut gezeigt wird, wanderte zuvor ein Jahr lang durch die Grund-, Hauptschulen, Gemeinden und Büchereien im Gebiet des ehemaligen Bezirks Klattau.



Schutzengelkirche bei Sušice/Schüttenhofen

Die Ausstellung verfolgt die Spuren der Wallfahrer in diesem Gebiet und stellt sie in Wort und Bild vor. Kurator Karel Václav Vondráček präsentiert vor allem Gnaden-stätten bei Klatovy /Klattau, Schüttenhofen/Sušice und Horažd’ovice/Horaschdowitz, selbstverständlich wird auch das Grenzgebiet des Böhmerwaldes vorgestellt. Sinn der Ausstellung ist, den Schülern, Jugendlichen und auch der breiten Öffentlichkeit Wallfahrtsorte zu zeigen, die eine große und lange Tradition haben, und auch die Wallfahrtsorte bekannt zu machen, die nur noch aus historischen Quellen bekannt. Es wird an Orte erinnert wie z. B. Nicov bei Planice mit der Barockkirche von Kilian Ignaz Dientzenhofer, Strašin mit dem berühmten Marien-wunder, Dobrá Voda (Gutwasser) im Böhmerwald bei Hartmanice mit der Kirche des Hl. Gunther oder dem nach wie vor lebendigen Pilgerort Dobrá Voda im Chodenland bei Pocinovice. Selbstverständlich wurde auch die Wallfahrtstradition in den größeren Städten nicht ver-gessen. Es geht nicht nur um eine Beschreibung dieser Orte im Sinne der Glaubenstradition, sondern auch um die historische und architektonische Entwicklung in dieser Region. Die Ausstellung möchte die Entstehung der Wallfahrtsorte vorstellen und vor allem die Entstehung der Pilgertradition. Es werden viele Bilder und Statuen gezeigt, alte Sagen oder Legenden über verschiedene Heilige vorgestellt sowie kleine Wasserquellen oder Brünnlein, die mit ihren heilbringenden Eigenschaften berühmt geworden sind.

 


Wallfahrtskirche Strašin/Straschin

Bei vielen dieser kleinen Wasserquellen wurde eine kleine Kapelle oder auch eine größere Kirche gebaut. Oft lebte an diesen Plätzen ein Einsiedler. Seit der Zeit der Aufklärung und dem Aufschwung des Gesell-schaftslebens im 19. Jahrhundert bildeten sich in der Nähe von diesen Heilwasserquellen Bäder, oft nur von lokaler Bedeutung und viele existieren heute nicht mehr. Die Ausstellung erinnert auch an diese Heilbäder und ehemaligen Einsiedeleien in der Region. Zwei Orte werden traditionell verbunden mit legendären Reisen der Heiligen Adalbert und Wolfgang. In der Pilgertradition spielte die Staatsgrenze früher keine wichtige Rolle; das zeigt uns die Ausstellung am Beispiel der beiden Dörfer Loučim/Lautschim auf der tschechischen Seite und Neukirchen b. Hl. Blut auf der bayerischen Seite. Beide Orte wurden schon immer von vielen Gläubigen aus beiden Ländern besucht. Durch die Legende und die Statue der Schwarzen Madonna aus Loučim stehen die beiden Orte in Verbindung.


Wallfahrtskirche Nicov/Nitzau, 1719 bis 1726 nach den Plänen von Barockbaumeister Kilian Ignaz Dientzenhofer gebaut.

 

Die umfangreiche, sehr informative und zweisprachig betextete Ausstellung kann ab sofort im Wallfahrtsmuseum besichtigt werden.

 

www.wallfahrtsmuseum.de